Als die Harley`s Trauer trugen…
Die kurze Notiz in der Zeitung am 6.4. lies nicht das
schreckliche Ereignis ahnen, das uns alle vom Einstein-Chapter so
unvorbereitet traf und so sehr erschütterte:
„ Am ersten milden Frühlingswochenende sind auf den
Straßen Baden-Württembergs bereits zwei Motorradfahrer ums Leben
gekommen. Am Samstagnachmittag starb ein 65jähriger Harleyfahrer auf der
Kreisstrasse bei Hermaringen (Kreis Heidenheim). Wie die Polizei
mitteilte, war er in einer abschüssigen Rechtskurve von der Fahrbahn
abgekommen und hatte sich in einem Acker überschlagen……..“
Schnell wie ein Lauffeuer
verbreitete sich das Unfassbare: unser Freund und Vizedirektor Jürgen
Bader war bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen!
Der Verstand weigert sich in solchen Momenten, die Realität zu
akzeptieren!
Unser Jürgen tot?
Nein, das konnte, das durfte nicht wahr sein! Wir alle sahen ihn doch
erst vor kurzem, wie er bei Kaarles 50er im März souverän und
vergnüglich durch die Geburtstagsfeier führte, so vital und lebendig.
So kannte man ihn. Diese Vitalität, seine Geradlinigkeit, sein
Durchsetzungsvermögen und
sein Ehrgeiz waren die prägenden
Eigenschaften und Charakterzüge seines Lebens. Was er machte, machte er
richtig, mit ganzem Herzen und mit großem Engagement: seine Firma, seine
Hobbys und eben die Gemeinschaft mit den Freunden vom Einstein-Chapter
und den Motorradfreunden in der ganzen Welt.
Das zeigte sich auch bei der Trauerfeier, wo sich über
fünfzig Harley `s, alle mit schwarz/orangem Trauerflor,vom
Einstein-Chapter, vom Rulamann Chapter, vom Herz-Ass-Chapter München,
vom Neckar-Fils-Chapter und vom Allgäu-Chapter trafen, um Jürgen auf
seiner letzten Fahrt mit einem Trauercorso das letzte Geleit zu geben.
Versteinerte
Mienen, gedämpfte Gespräche über dieses unfassbare Ereignis und Tränen,
die nicht zurückgehalten werden konnten prägten das Bild vor der
Aussegnungshalle. Als zum Abschluss der Trauerfeier „Born to be wild“
aus dem Kultfilm „Easy Rider“ gespielt wurde – Jürgens eigener Wunsch im
Falle seines Ablebens – hatte jeder der vielen Trauergäste eine
Gänsehaut und die Augen liefen einfach über.
Nachdem sich alle von Jürgen verabschiedet hatten,
begann seine letzte Reise bei strahlendem Motorradwetter.
Begleitet vom bollernden Sound des Harleycorsos ging es nochmals ein
Stück durch Jürgens geliebte Heimat zu seiner letzten Ruhestätte.
Die Erinnerung an viele gemeinsame Touren, an tolle
Events und gemeinsam verbrachte Zeit fuhr bei jedem als Sozius mit.
Wir
werden dich nicht vergessen, Jürgen!
Aus den vielen Beileidsbekundungen zitiere ich
Lunalady:
Als der Regenbogen verblasste
da kam der Albatross
und er trug mich mit sanften Schwingen
weit über die sieben Weltmeere.
Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts.
Ich trat hinein und fühlte mich geborgen.
Ich habe euch nicht verlassen,
ich bin euch nur ein Stück voraus.
Der Tod ist nur ein Horizont. Er ist nur die Begrenzung unseres Blickes.
Aber Jürgen
weis, hinterm Horizont geht’s weiter….
Fare well,
Jürgen
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